Aus dem Vorwort des Dienstordnungstools

Im Zuge von ekhn2030 wird der hauptamtliche Verkündigungsdienst zu einer gemeinschaftlich geteilten Aufgabe im Nachbarschaftsraum. Dies drückt sich in einer gemeinsamen Dienstordnung für das Verkündigungsteam aus. 

Mit der vorliegenden tabellarischen Darstellung besteht die Möglichkeit, die jeweils für die Aufgaben berechneten Stunden einzutragen. Die Rubriken orientieren sich an den Handreichungen zum Pfarrdienst, Gemeindepädagogischen und Kirchenmusikalischen Dienst; in ihnen sind auch mögliche Stundenansätze für die  jeweiligen Aufgaben vorgesehen. Mit der Eintragung in der Excel-Tabelle wird sichergestellt, dass Sie die vorhandenen Zeitressourcen im Team nicht überschreiten.

(1)    Transformation in die Zukunft der Kirche

Vor jeder konkreten Tätigkeitsbeschreibung steht eine konzeptionelle Frage:
Wie wollen Sie im Nachbarschaftsraum zukünftig Kirche sein? Wie zeigt sich Kirche als eine Gemeinschaft von Menschen, in der das Evangelium lebendig ist? Was von dem, was geschieht, ist entwicklungsfähig? Was macht Lust und fördert Beziehungen? Wo entwickelt sich Innovatives und wie sieht die Kommunikation des Evangeliums in einer vielfältig veränderten Gesellschaft aus?

Im Kirchenentwicklungsprozess sind Gemeinwesenorientierung und Mitgliederorientierung wichtige Leitpunkte. Sie fragen danach, was Menschen vor Ort von der Kirche wollen, wie sich kirchliches Leben mit dem Lebensraum der Menschen vernetzt und was diese an Möglichkeiten in das kirchliche Handeln einbringen. 
Damit ist nicht ein Add-on zu allem bereits Bestehenden gemeint. Eher ist es eine Perspektive, durch die das kirchliche Handeln verändert werden kann. Was bleibt, wenn diese Fragen kirchliches Handeln leiten? Was braucht es anders und was kann aufgegeben werden?

(2)    Was können Sie realistisch leisten? 

Ein Team kann immer mehr als einer oder eine alleine. Gleichzeitig sind auch die Ressourcen eines Teams begrenzt. 
Daher verbinden wir die Dienstordnung der Verkündigungsteams mit der Quantifizierung von Arbeitszeiten. Die Berechnung der Arbeitszeit soll Hauptamtliche vor Überlastung schützen. Sie soll Transparenz herstellen können über Ihre Tätigkeiten und eine realistische Planung ermöglichen. Die vorgeschlagene Stundenberechnung ist ein Richtwert; sie soll nicht einengen, aber doch eine Planungssicherheit für das Team insgesamt ermöglichen.

(3) Gabenorientierte Zusammenarbeit als Gewinn für Verkündigungsteam und Nachbarschaftsraum 
Zusammenarbeit ist alles andere als ein Selbstläufer: Aufgaben müssen koordiniert werden, persönliche Beziehung brauchen kontinuierliche Pflege, Reflexionen der gemeinsamen Arbeit brauchen Zeit. Die Zusammenarbeit in Ihrem Verkündigungteam soll mehr ermöglichen und Energie freisetzen als Energie binden. Mit einer gabenorientierten Ausrichtung Ihrer Zusammenarbeit sollen sich Aufgaben nach individuellen Stärken und Interessen aufteilen und Teamrollen so beschreiben, dass sie sich ergänzen und unterstützen. In interprofessionell besetzten Verkündigungsteams kommt die wechselseitige Bereicherung der verschiedenen Berufsgruppen mit hinzu. 

Mit der flächendeckenden Arbeit in Verkündigungsteams betreten wir Neuland. Mit der Berechnung von Arbeitszeiten aus dem erklärten Interesse, nicht strukturell Überforderungssituationen zu schaffen, auch. Die Materialien werden überarbeitet, wenn sich herausstellt, dass etwas nicht gut oder gut genug durchdacht ist.

Die vorliegende tabellarische Darstellung bieten wir Ihnen an, um Konzeptionelles darzustellen und dann die dafür notwendige Arbeit in Zeit zu bemessen. Damit hoffen wir bei der Neuausrichtung des kirchlichen Handelns im Nachbarschaftsraum eine Grundlage geschaffen zu haben, um Planungen gut umzusetzen.

Darmstadt im Juni 2024

Dr. Melanie Beiner,
Leiterin Dezernat Kirchliche Dienste

Jens Böhm,
Leiter Personaldezernat